Wie sind die aktuellen Aufschüttungsarbeiten in Lehmbach-Nord zu werten?
Da zahlreiche Bürger von Rösrath-Hoffnungsthal verunsichert sind und zum Teil glauben, dass die Arbeit der Bürgeinitiative bzw. des Vereins "Lebenswertes Sülztal e.V." zur Verhinderung des B-Plan 89 umsonst gewesen sein könnte, sei folgendes klargestellt: ...

Die laufenden Aufschüttungen geschehen im Bereich des seit etwa 10 Jahren rechtskräftigen B-Plan 55, der zum Teil vom B-Plan 89 überplant wurde!
Seit dem 5.7.2011 wird auf dem Gelände des 2001 rechtskräftig gewordenen Bebauungsplans 55 massiv aufgeschüttet - auf einem Gelände, das seit Februar 2011 nach neuesten Erkenntnissen des Aggerverbandes überwiegend als Überschwemmungsfläche der Sülz zu gelten hat.
Daraufhin hat der Verein "Lebenswertes Sülztal" sofort den Rheinisch-Bergischen Kreis und die Stadt Rösrath informiert und den unverzüglichen Stopp dieser Maßnahmen gefordert.

Die Vertreter der Stadt Rösrath und des RBK versicherten, dass die Aufschüttungen genehmigungsfrei seien, da sie auf dem Gelände des B-Plans 55 außerhalb der im B-Plan ausgewiesenen ("alten") Überschwemmungsfläche stattfänden und es sich um eine selbständige Aufschüttung nach §65 Satz 42 der Landesbauordnung NRW (BauO NRW) handele.

Die Flächen, auf denen aufgeschüttet wird, befinden sich nach Kenntnis des Vereins im Besitz der insolventen Firma Paja Kunststoffe Jaeschke GmbH, Bergische Landstraße 104, 51503 Rösrath, und würden damit zur Insolvenzmasse gehören. Das Insolvenzverfahren wurde am 01.12.2010 beim Amtsgericht Köln beantragt

Am 7.7.2011 fand auf Einladung von Herrn Peter Preuss, Umweltbehörde beim RBK, ein Ortstermin statt, an dem u.a. teilnahmen:

- RBK: Peter Preuß, Alexander Schiele (Pressesprecher),
- Stadt Rösrath: Beigeordneter Berthold Kalsbach, FB-Leiter Christoph Herrmann,
- André Jaeschke (der weiter als Geschäftsführer der insolventen Firma Paja auftritt)
- Heinz Hinterecker (Immobilienmakler),
- Herr Krämer (Transportunternehmer aus Bergisch Gladbach)
- verschiedene Ratspolitiker (SPD, CDU, BfR, Vertreter der GRÜNEN waren nicht vor Ort)
- Vertreter der Presse (KStA, KR/BLZ, Bergisches Handelsblatt)
- Klaus Hasbron-Blume, Klaus Weile und Peter Brauer als Vertreter des Vereins Lebenswertes Sülztal bzw. der Bürgerinitiative Lehmbach-Nord.

Bei diesem Ortstermin wurde bekannt: Die Aufschüttung wurde von Herrn André Jaeschke beauftragt - die Insolvenzverwalterin war nicht einbezogen. Auf einen Hinweis an die Stadt Rösrath wurde geantwortet, dass man sich darum nicht kümmere, da bisher Herr Jaeschke und Herr Hinterecker für die Firma Paja aufgetreten seien. Tatsächlich weiß die Stadtverwaltung natürlich vom Insolvenzverfahren der Firma Paja und dass damit die Insolvenzverwalterin die Geschäfte ihres Schuldners führt und hätte nach Ansicht des Vereins die Pflicht zur Prüfung gehabt, ob die Aufschüttung von Personen beauftragt wurde, die dazu nicht berechtigt sind.

Bei dem o. gen. Ortstermin wurde auch bekannt, dass die Stadt Rösrath und Herr Jaeschke folgende Vereinbarung treffen wollen: Sowohl die "alte", in der Karte der Bezirksregierung ausgewiesene Überschwemmungsfläche als auch ein Korridor von 20 Metern entlang des alten Bahndamms (im Besitz des Aggerverbandes) sollen nicht zugeschüttet werden; die alte Überschwemmungsfläche darf natürlich sowieso nicht zugeschüttet werden, weil keine Ausgleichsmaßnahme zeitgleich erfolgt. Der vorgesehene Korridor ist wichtig, weil er die Möglichkeit der Vernässung der nördlich gelegenen Auenflächen (Flächen, die zu dem umstrittenen B-Plan 89 gehören, zu dem die Bezirksregierung eine Stellungnahme abgegeben haben soll) aufrechterhält und den Zu- und Abfluss der hochwasserführenden Sülz. Herr André Jaeschke und Herr Hinterecker erklärten auf Nachfrage, dass sie die Überschwemmungsfläche und den Korridor aufschütten würden, sobald ein Ausgleich vorhanden sei. Es gilt also unbedingt und mit allen rechtlichen Mitteln zu verhindern, dass die Vernässung der Auenflächen verbaut wird. Diese Flächen müssen als Überschwemmungs- und Rückhaltebereiche unbedingt erhalten werden.