Verzichten Politiker auf Erweiterung? - Kölner Stadt-Anzeiger vom 02.03.2011
Kein Gewerbegebiet um jeden Preis - das ist die Meinung von Bürgern und Politikern in Rösrath. Deutlich wurde diese Annäherung bei einer Versammlung, zu der die Bürgerinitiative eingeladen hatte.
Rösrath - Die Politiker der Stadt Rösrath bewerten die Argumente in der Diskussion um das Gewerbegebiet Lehmbach offenbar anders. Dies wurde deutlich bei der Versammlung der Bürgerinitiative Lehmbach-Nord im evangelischen Gemeindezentrum Forsbach. Bürger, Mitglieder des neuen Vereins „Lebenswertes Sülztal“ und Politiker aus dem Rösrather Rat diskutierten über die Gewerbefläche Lehmbach-Nord, die erweitert werden soll.
Kein Gewerbegebiet um jeden Preis - das haben sich demnach inzwischen nicht nur die Anwohner, sondern auch die Entscheidungsträger auf die Fahnen geschrieben. „Rösrath hat kaum noch Gewerbeflächen, nachdem auch das Reusch-Gelände verkauft worden ist“, argumentierte Dirk Mau, SPD-Fraktionsvorsitzender. „Grundsätzlich ist für uns ein Gewerbegebiet Lehmbach-Nord vorstellbar, aber wenn sich die Probleme Hochwasserschutz und Verkehr nicht vernünftig lösen lassen, kann es dort auch kein Gewerbegebiet geben.“ In ein paar Tagen soll ein Gutachten zum Hochwasser im Sülztal vorliegen, der Aggerverband arbeitet an einem weiteren. Auch die CDU will abwarten, was die Gutachten ergeben. Bürgerinitiative und Verein zeigten sich zufrieden. „Die Themen Umwelt und Hochwasserschutz rücken ins Bewusstsein der Politik“, befand Jutta Hauke. Mau bedauerte, dass der Austausch von Bedenken erst jetzt stattfindet. (giz)