Keine Entscheidung zu Lehmbach - Kölner Stadt-Anzeiger vom 26.09.2011
Wer gehofft hatte, mit der Sitzung des Planungsausschusses sei das leidige Thema Lehmbach-Nord endlich vom Tisch, wurde enttäuscht: Die Entscheidung, ob das Gewerbegebiet vergrößert wird, wurde vertagt. Anwohner kämpfen seit langem gegen die Erweiterung.
Rösrath - Der Planungsausschuss der Stadt Rösrath hat am Montagabend die Entscheidung über den Bebauungsplan 89 Lehmbach-Nord vertagt. Auf Antrag der FDP sollen erst noch weitere genauere Untersuchungen des Aggerverbandes für das Planungsgebiet vorliegen. Diese sollen im Januar vorliegen. Das bedeutet: Mindestens für ein Vierteljahr liegt die Diskussion über das Gewerbegebiet auf Eis.
Mit seiner Untersuchung will der Aggerverband präzise abklären, ob das Gebiet tatsächlich hochwassergefährdet ist oder nicht. Dieses Argument hatten vor allem die Anwohner ins Feld geführt, die sich schon seit dem vergangenen Jahr vehement gegen eine mögliche Ausdehnung des Gebietes wehren.
Die zahlreichen Zuhörer im Bürgersaal von Hoffnungsthal quittierten die Entscheidung denn auch mit wütenden Zwischenrufen. Nach ihrer Meinung liegen alle nötigen Fakten bereits vor. Abgesehen vom Vertagungsantrag zeichnet sich eine eindeutige Mehrheit gegen die Erweiterung des Gewerbegebietes ab. In der Sitzung zeigte sich die SPD allerdings gespalten: einige Mitglieder stimmten dafür, einer (Jürgen Bachmann) dagegen. Die Grünen betonten, sie stimmten für die Vertagung, weil dies in der Politik "gute Sitte" sei, sobald eine Fraktion sie beantrage; inhaltlich sei man gegen eine Vertagung. Gegen die Verschiebung der Diskussion stimmten neben einigen SPD-Abgeordneten auch die Bürger für Rösrath. Die CDU hatte sich bereits im Vorfeld der Ausschusssitzung eindeutig gegen die Pläne ausgesprochen, die Bürger für Rösrath (BfR) hatten dies von Beginn an getan. Die Linke hat im Planungsausschuss keine Stimme.
Seit die ersten Pläne auftauchten, das Gewerbegebiet am Stadtrand zu erweitern - damals zugunsten der Firma Paja -, waren die Anwohner auf die Barrikaden gegangen. Sie argumentierten vor allem mit dem Naturschutz. Auch die Stadtverwaltung hatte noch vor wenigen Tagen eindeutig bekräftigt, dass sie es nicht für sinnvoll halte, die Pläne weiter zu verfolgen.