26.01.2011 KOMMENTAR
Zum Gewerbegebiet Lehmbach-Nord - Herren des Verfahrens
Kölner Stadt-Anzeiger vom 26.01.2011

Die Gegner neuer Gewerbeflächen in Lehmbach-Nord haben wichtige Argumente vorgebracht. Vor allem die Expertise zum Hochwasser lässt aufhorchen. Ihren Standpunkt hat die Bürgerinitiative Lehmbach-Nord damit gut untermauert. Mit den Argumenten der Mehrheit im Stadtrat hat sie sich dagegen wenig aufgehalten. So ignoriert sie, dass die Stadt das Gewerbe am Rand der Wahner Heide verbannt; die Planung in Lehmbach steht in diesem Zusammenhang. Wer selbst gehört werden will, sollte auch die andere Seite anhören. Wer Irreführung ("Lüge") unterstellt, zerstört den Dialog, der mehr denn je nötig ist. Die Bürgerinitiative sollte anerkennen, dass die Stadt auf sie zugegangen ist: im Herbst mit Gesprächen über einen Kompromiss, jetzt mit den geplanten Gesprächsforen. Richtig ist, dass eine Frage offen blieb. Warum wollte die Mehrheit das Bebauungsplan-Verfahren nicht aufschieben? Antwort: Die Repräsentanten von 90 Prozent der Wähler wollen Herr des Verfahrens sein, nicht Getriebene.