Verein: Das Sülztal gestalten und erhalten - Bergische Landeszeitung vom 16.03.11
Nicht Wutbürger, sondern „Mutbürger“ wollen sie sein. Deshalb haben Klaus Hasbron-Blume und Heinrich Mersmann gemeinsam mit gleichgesinnten Rösrather Bürgern den Verein „Lebenswertes Sülztal“ gegründet. Anlass war die Diskussion um das geplante Gewerbegebiet Lehmbach Nord.

RÖSRATH - Nicht Wutbürger, sondern „Mutbürger“ wollen sie sein. Deshalb haben Klaus Hasbron-Blume und Heinrich Mersmann gemeinsam mit gleichgesinnten Rösrather Bürgern den Verein „Lebenswertes Sülztal“ gegründet.

Anlass war die Diskussion um das geplante Gewerbegebiet Lehmbach Nord. Die Offenlage des umstrittenen Bauprojektes ruht zwar momentan zwecks einer genauen Überprüfung, doch dabei will es der neue Verein nicht belassen. „Es geht nicht nur um Lehmbach-Nord. Wir denken langfristig und wollen das schöne Sülztal lebenswert gestalten und erhalten“, erklärt Hasbron-Blume. Der 63-jährige IT-Berater wohnt seit 1988 in Hoffnungsthal nahe der Sülz. Er ist besorgt über die zunehmende Bebauung der Flächen an seinem Wohnort. „Dadurch wird die Hochwasserproblematik in Rösrath wachsen“, fürchtet Hasbron-Blume.

Dieses Jahr, so der Rösrather, habe man noch Glück gehabt, dass nach der Schneeschmelze der Starkregen erst nach deinigen Tagen eingesetzt hat: „Aber ich habe schon mehrfach erlebt, wie bei mir das Grundwasser in den Keller eingedrungen ist“. Auch Heinrich Mersmann sieht Handlungsbedarf. „Es ist 5 vor 12. Was wir im Sülztal noch haben, sollten wir als Naherholungsgebiet fördern und nicht noch weiter zerstören“, erklärt der in Hoffnungsthal lebende Kinderarzt.

Das Ansinnen findet zunehmend Gleichgesinnte. Die Zahl der Vereinsmitglieder ist nach Angaben der Mitbegründer innerhalb kürzester Zeit von 16 auf 36 gestiegen.

Mit der wachsenden Mitgliederstärke will der Verein unter anderem künftig Vorträge mit Experten organisieren und bei Diskussionsveranstaltungen Fragen des Umweltschutzes erörtern. Und das nicht gegen, sondern möglichst immer mit Politik und Verwaltung.

Wir wollen nicht nur kritisieren, sondern auch konstruktive Vorschläge machen“, so Mersmann. Ein Schritt ist bereits getan. Als Alternative zur umstrittenen Auenversiegelung schlägt der Verein einen „naturnahen Sülztalweg“ zwischen Hoffnungsthal und Untereschbach vor.

Mit dem Konzept eines Rad- und Wanderweges ab der Abzweigung Zechenhäuschen* will der im Sülztal die Lücke zwischen Lohmar bis Lindlar schließen. „Das fördert die Attraktivität des Sülztales“, erklärt Hasbron-Blume. Finanziert werden soll das Projekt aus privaten Mitteln,. „Aber wir wollen natürlich auch entsprechend öffentliche Mittel anzapfen“, verkündet Mersmann. Nachdem das Projekt bereits Bürgermeister Marcus Mombauer präsentiert wurde, will der Verein den geplanten Wander- und Radweg jetzt auch den Bürgern vorstellen. Eine Begehung der geplanten Route findet am Samstag, 19. März, ab 14 Uhr statt. Treffpunkt ist der Parkplatz am Lehmbacher Hof.

* Anmerkung:
im Original-Zeitungs-Artikel wurde vom Redakteur versehentlich "Kreuzhäuschen" genannt. 
Richtig ist : "Zechenhäuschen"